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Die Geschichte der Stern Apotheke
Bis zur Mitte der 50er Jahre des 20.Jahrhunderts war der Besitz von Apotheken in Deutschland von staatlicher Seite aus streng reglementiert. Bis etwa zum Ende des 19. Jahrhunderts gab es als Apothekenbesitzform Privilegien und Realrechte. Dieses waren Apotheken, die im persönlichen Besitz des Apothekeninhabers standen und vererbt und verkauft werden konnten. Mit der Entwicklung der pharmazeutischen Industrie, durch die Entdeckung von chemisch-synthetischen Arzneistoffen - einer der ersten war das "Aspirin" - und der daraus hergestellten modernen Arzneiformen, wie z.B. Tabletten, wuchs der Arzneimittelbedarf sehr schnell. Der Staat übernahm die Gründung neuer Apotheken. Dieses wurden Personalkonzessionen genannt. Sie wurden vom Staat nach sozialen Gesichtspunkten an erfahrenen Apotheker vergeben. Nach deren Tod bzw. nach dem Tode von deren Witwen fiel die Personalkonzession an den Staat zurück und die Apotheke wurde neu ausgeschrieben und vergeben.

Mit dem Aufkommen einer liberalen Wirtschaftspolitik nach dem letzten Weltkrieg, insbesondere unter dem Einfluss der amerikanischen Besatzungsmacht, wurden viele alte Grundsätze infrage gestellt. Nach einer Klage wurde höchstrichterlich im Jahre 1956 festgestellt, dass das System der Personalkonzession verfassungswidrig sei. Die Gewerbefreiheit für Apotheker wurde eingeführt. Jetzt konnte jeder Apotheker, wo immer er wollte, eine Apotheke eröffnen. Das Prinzip," jeder Apotheker nur eine Apothek", blieb jedoch bestehen. In kurzer Zeit entstanden viele neue Apotheken. Aus den 6000 Apotheken des Jahres 1956 wurden innerhalb von 30 Jahren nahezu 18 000.

Heute im Jahre 2010 sind es circa 21 000.

In Lübbecke gab es mehrere Jahrzehnte nur zwei Apotheken. Mitte der 50er Jahre kam als eine der letzten Personalkonzessionen die Bahnhof Apotheke hinzu. Durch die Eröffnung etlicher neuer Arzt- und Facharztpraxen wurde der Apothekenmarkt in Lübbecke interessanter. Der Kreuzungspunkt Lange Strasse/ Osnabrücker Strasse schien ein interessanter Standort für eine neue Apotheke. Der Kaufmann Adalbert Finke baute auf dem ehemals Werneburgschen Gelände ein modernes Wohn- und Geschäftshaus. Mehre Apotheker bewarben sich um die Apothekenräume in diesem Gebäude.

Der Apotheker Carl Leue von der Neuen Apotheke erhielt schließlich den Zuschlag. Er errichtete im Jahre 1960 eine Apotheke und vermietete sie an den Apotheker Wolfgang Nietzsche, seinerzeit Mitarbeiter in der Neuen Apotheke. Die Apotheke erhielt den Namen Stern Apotheke in Anlehnung an den dort vorhandenen Straßenstern. Das Gebäude ging an den Landwirt Wilhelm Hofstiepel aus Bochum über, der seinen Hof verkauft hatte und somit über erhebliche Barmittel verfügte. Bis ins Jahr 2010 war die Witwe von Wilhelm Hofstiepel die Besitzerin des Gebäudes. Nach ihrem Tod ging die Immobilie in den Besitz ihrer beiden Kinder über.

Neben der Apotheke war im Parterre noch das Cafe Wagenfeld untergebracht. In den beiden Obergeschossen waren vier Wohnungen an englische Offiziere vermietet.

Nach einigen Jahren zog Wolfgang Nietzsche nach Remscheid. Sein Nachfolger wurde Apotheker Gerhard Schulze, Mitarbeiter der Neuen Apotheke. Nach seinem Weggang im Jahre 1968 - er gründete eine Apotheke in Hameln - übernahm der Sohn von Carl Leue, Herr Apotheker Dr. Karl-Wilhelm Leue, bis dahin Inhaber der Alten Apotheke in Lübbecke, die Stern Apotheke. Nach und nach wurde aus dem Haus Lange Strasse 1 ein Ärztehaus. In die Wohnungen der englischen Offiziere zogen nach vollständigem Umbau mehrere Ärzte ein. Mitte der 80er Jahre erwarb Dr. Karl-Wilhelm Leue das nach Süden angrenzende Grundstück und erweiterte das Ärztehaus. Die Praxen im Vorderhaus wurden vergrößert, neue Ärzte kamen hinzu.

Heute praktizieren sieben Ärzte in diesem Gebäudekomplex.

Auch die Stern Apotheke veränderte und vergrößerte sich. Die Einrichtung wurde Mitte der 70er Jahre durch moderne Elemente ersetzt. Nach Auszug des Cafes Wagenfeld im Jahre 1989 konnte die Grundfläche der Apotheke verdoppelt werden. Es entstand eine für die damalige Zeit hochmoderne Apotheke mit großer Freiwahl und einer neu installierten Beratungskabine. Die Apothekenwelt ändert sich ständig. Große Veränderungen brachte die Einführung der elektronischen Datenverarbeitung. Eine Apotheke ohne ein hoch entwickeltes Computersystem ist heute nicht mehr denkbar.

Stand bis vor 100 Jahren die Selbstherstellung von Arzneimitteln im Vordergrund, folgte bald ein Jahrhundert, in dem die Abgabe von Fertigarzneimitteln im Mittelpunkt stand. Es entstand das Bild vom "Apotheker als Schubladenzieher".

Heute hingegen steht die Beratung des Patienten im Vordergrund. Im Zuge der demographischen Entwicklung Gesellschaft ist ein wichtiger Bereich der Apotheke die Prävention geworden. Viele Apotheken haben spezielle Arbeitsgebiete entwickelt, in denen sie besonders kompetent sind. So hat sich die Stern Apotheke in den letzten Jahren auf die Bereiche Ernährungsberatung, Versorgung der Patienten mit Inkontinenzartikeln, Diabetiker und Mutter und Kind spezialisiert. Im Jahre 2008 wurde die Stern Apotheke von der Apothekerin Friederike Schuster, die bis dahin als Angestellte gearbeitet hatte, übernommen.




Gleichzeitig übernahm sie auch die Gänsemarkt Apotheke als Filiale, die bis dahin im Besitz von Frau Brigitte Leue, Ehefrau von Dr. Karl-Wilhelm Leue, war.